Gravity Blues Project - Come Sunday - Tennessee Waltz
Sandra Beddegenoots und Markus Fleischer haben sich - gemeinsam mit einem Schlagzeuger und einem Bassisten - im Gravity Blues Project dem Blues als spontaner und emotionaler Urform des Jazz gewidmet. Dabei nutzen sie, wie "Der Mainzer" es seinerzeit schrieb, "das gesamte dynamische Spektrum vom Flüstern bis zum vom Blues durchtränkten, klagenden Schrei."
An einem Abend Ende November 2019 gaben Sandra und Markus als Duo ein sehr dichtes und berührendes Wohnzimmerkonzert in der Mainzer Neustadt. Die Ton-Aufnahmen, die ich von diesem Konzert machen konnte, haben ihnen anscheinend gefallen - zumindest haben sie zwei der Stücke als Tonspur für ihre Videos verwendet.
Dante Poligritte - Te deseo tiempo - Viento infinito
Es war schon sehr beeindruckend, wie Dante sein Wohnzimmerkonzert Ende Februar 2019 mit einer Entrada eingeleitet hat. Gleichmäßiger Gesang, begleitet von einer Rahmentrommel - Dante und der Perkussionist Zeljko Crncic betraten den Raum über eine Treppe aus dem Obergeschoß kommend und nahmen ihren Weg durch das Publikum zur Bühne. Der Abend stand unter der Überschrift "Salir amaneciendo", sich früh im Morgengrauen auf den Weg zu machen - und Dante nahm seine Zuhörer mit auf den Weg durch seine argentinische Heimat und ihre musikalische Vielfalt.
Silvia Sauer - Crème de la crème
Silvia Sauer ist eine Mainzer Künstlerin, die (fast nur) mit ihrer Stimme Klänge erzeugt, die mitunter nicht von dieser Welt erscheinen, immer aber zum aufmerksamen Hinhören veranlassen und viele Bilder entstehen lassen. Mit ihrem Stimmtheater habe ich sie aber auch sehr unterhaltsam erlebt.
Im Juli 2017 hatte ich die Gelegenheit, Silvia auf einer Veranstaltung des Vereins Gonskultur in den Gärten von Odile Landragin in Mainz-Gonsenheim zu erleben und ihren dortigen Auftritt mitzuschneiden.
Neben einem Zweispur-Feldrecorder habe ich erstmalig OKM-Mikrofone eingesetzt. Hinter dem etwas sperrigen Namen „Original-Kopf-Mikrofonie“ verbirgt sich eine Spielart der Kunstkopf-Stereophonie. Die Mikrofone sehen aus wie billige In-Ohr-Kopfhörer, wie sie gerne schon mal Smartphones beigelegt wurden, verfügen aber je nach Ausführung über hochwertige Mikrofonkapseln und haben dann einen Frequenzgang von 20Hz bis 20kHz. Sie werden wie die genannten Kopfhörer einfach in die Ohren eingesetzt.
Der Einsatz für Musikaufnahmen ist ausgesprochen eingeschränkt. Während der Aufnahme darf der Träger der Mikrofone, also der Aufnehmende oder ein Freiwilliger, den Kopf nicht seitlich drehen, da sich ansonsten die Aufnahme-Achsen verschieben; selbst eine Auf- oder Abwärtsbewegung ist mit Vorsicht zu genießen. Die Wiedergabe funktioniert zwar auch über Lautsprecher, die räumliche Wirkung der Aufnahme kommt allerdings nur über Kopfhörer zum Tragen.